Hockenheimring, Freitag 20.06.2014
Freitag früh 3 Uhr und die Fahrt geht los, ca. 600km und 7 Stunden
fahrt liegen vor uns. 7 Leute aus Sachsen, ein geborgter Bus und
reichlich kühle Getränke ;-) machen sich auf den Weg zum
Hockenheimring.
Die fahrt verlief ruhig und ohne Komplikationen, auch beim eintreffen
in Hockenheim (ungefähr 11 Uhr) kein Stau weit und breit und noch
viel Platz auf den Parkplätzen was sich aber auch noch ändern
soll. Schonmal im vorraus Hut ab vor der Leistung der
Ordnungshüter die wirklich ein reibungsloses ankommen und auch
wieder abfahren vom Ring gewährleistet haben keine längeren
Wartezeiten auf den Straßen zumindest soweit ich das mitgekriegt
habe.
Bis ca. 13Uhr haben wir uns noch aufm Parkplatz aufgehalten der sich
auch immer mehr füllt. Wie schon am Lausitzring kamen die Leute
zum „Familientreffen“ aus allen Gegenden Deutschlands und
auch viele Autos auch aus Österreich, der Schweiz, den
Niederlanden und Ländern die ich am Nummernschild nicht erkennen
konnte.
Nach ca. 20-30 Minuten Fußmarsch durch ‘n Wald sind wir am
Hockenheimring angekommen, jetzt heist´s erstmal gucken
wo´s denn rein geht, wie findet man das am besten? Genau der
Masse hinterher ;-). Noch vor dem Einlass ins Infield die ersten
Getränke- und Essensstände und ganz wichtig der erste
Merch-stand, die Warteschlange davor schon riesig aber die Wartezeit
wurde mit dem ein oder anderen Mexico-chor überbrückt.
Nach vielleicht 15 Minuten anstehen dann erstmal ordentlich einkleiden,
die Mädels und Jungs im Stand haben ordentlich zu tun gehabt aber
das ganze schnell und freundlich wie immer erledigt.
Endlich 14Uhr, Einlass. Nach der Kartenkontrolle gab‘s noch ein
schönes Ticket zu dem Standard-Ticketmasterding dazu und dann der
erste Blick von weitem auf die riesige Bühne. Wie die Skyline
einer Stadt kam die rüber, „Onkelz-City“ könnt
man fast sagen. Der Weg in den Innenraum ging rund um die Rennstrecke
am nächstgelegen Getränkestand haben wir erst nochmal ne
Pause eingelegt, Kühles Bier vom Fass und sich erstmal auf´n
Asphalt in die mittlerweile strahlende Sonne setzen. Ca . 20 Meter an
uns vorbei lief der Menschenstrom, von jung bis alt, Punk, Skin,
Metalfan, Goth und was es auch noch so gibt alles war dabei und wie in
alten Zeiten haben alle zusammen ne riesen Party abgelegt (stellenweise
schon bevor das Konzert überhaupt los ging).
Nach der zweiten Einlasskontrolle, dem üblichen abtasten, endlich
im Innenraum angekommen. Die Bühne überwältigend, 4
riesen Türme mit 2 großen Videowänden, eine kleine
Bühne in der Mitte des Geländes verbunden mit einem Steg.
Erst auf Fotos aus der Vogelperspektive hab ich dann mal die
Videowände für den hinteren Bereich entdeckt. Allgemein sind
mir viele Eindrücke über die Ausmaße des ganzen erst
später auf Fotos und Videos richtig bewusst geworden, utopisch ist
eigentlich der einzig passende Begriff dafür.
17 Uhr kam dann die erste Vorband auf die Bühne, Soulfly. War mir
vom Namen her ein Begriff aber direkt Songs von den kannte ich nicht,
kenn ich auch immer noch nicht weil der Sound schon bisschen zu
wünschen übrig gelassen hat (was aber zum Auftritt der Onkelz
viel besser war) aber nichts desto trotz haben die Jungs richtig
Stimmung gemacht.
Gegen 18.30 Uhr dann Anheitzer Nummer 2, Limp Bizkit. Eigentlich schon
ein Name für sich der selber Stadien füllt aber für die
Onkelz mal als Vorband und Frontmann Fred Durst auch sichtlich erstaunt
über die Massen vor Ihm. Ca 60 Minuten lieferten die Jungs ne
super Show mit riesen Stimmung ab.
Dann endlich, 20 Uhr tat sich was, Schauspieler Ben Becker betritt die
kleine Bühne und kündigt mit einer Art, naja fast schon
Predigt die Onkelz an. Mit „28“ von einem Streichorchester
gespielt ging es dann endlich los, das lange warten hat ein Ende und
die Onkelz rocken endlich die Bühne, „Hier sind die
Onkelz“, „ Mutier mit mir“ und „Finde die
Wahrheit“ eröffnen das Konzert. Die Bühne war
stellenweise nicht mehr zu erkennen vor aufgewirbelten Staub, die
„Masse“ ist enfach nur durchgedreht und spätestens
jetzt war wirklich jedem klar dass die Onkelz wieder da sind.
Mit „Preis des Lebens“, ein soweit ich weiß noch nie
live gespieltes Stück, „Der Himmel kann warten“,
„Hast du Sehnsucht nach der Nadel“ und
„Lüge“ waren auf jeden Fall par Sahnestücke in
der Setlist aber auch Klassiker wie „Terpentin“, „Wir
ham‘ noch lange nicht genug“, „Nur die besten sterben
Jung“, „Erinnerungen“ und natürlich
„Mexico“ haben die Menge toben lassen.
Zu „Koma“ hat der langjährige Freund der Onkelz Moses
Pelham einen Part übernommen da er den Refrain des Liedes für
sich in „Für die Ewigkeit“ genutzt hat und das
meines Erachtens nach sehr gut.
Zu „Panamericana“ sind die Jungs auf die kleine Bühne
umgezogen, die Entscheidung von einem Teil unserer Gruppe etwas nach
hinten umzuziehen war genau richtig, höchstens 5 Meter Luftlinie
haben uns von den Onkelz getrennt, erste Reihe Feeling im Mittelfeld
schon geil ;-).
Ein Block von 4 ruhigeren Liedern kam jetzt, „Wiedermal
‚nen Tag verschenkt“, „Ich bin in dir“,
„Bin ich nur glücklich, wenn es schmerzt“ und
„Nichts ist für immer da“ um alle zu nennen. Bei dem
Block war zeit etwas zu verschnaufen und man hat regelrecht gesehen wie
viele immer noch eigene Storys mit den Liedern verbinden (mich
inbegriffen). Die Lichtshow noch dazu und Gänsehaut war
vorprogrammiert. Apropos Lichtshow, die war wärend des ganzen
Konzerts in Verbindung mit den LED-Wänden in den 4 Towern einfach
nur der blanke Wahnsinn. Das Gesamtpacket hat gestimmt, Sound, Licht,
Stimmung der Band und natürlich Stimmung im Publikum waren
sensationell.
Wieder zurück auf der großen Bühne wurde der Ring mit
„Die Firma“, „Macht für den der sie nicht
will“, „Lüge“ und „Erinnerungen“
noch richtig abgerissen. Aber was nun? „Erinnerungen“ jetzt
schon? Bissl zeitig um schon das letzte Lied gewesen zu sein und so
haben alle gedacht. Die Zugabe Rufe haben nicht lange auf sich warten
lassen und nach kurzer Pause ging es dann auch weiter. Mit
„Feuer“ wurde die letzte Runde eingeläutet. Riesige
Flammenwerfer auf der Bühne und auf den Towern sorgten für
einen atemberaubenden Anblick. Danach kam das langersehnte und immer
wieder laut geforderte „Mexico“, als wären sie nie weg
gewesen ging die Masse ab, Bengalo über Bengalo (der Geruch wie zu
Silvester), fliegende Sombreros und ein Händemeer das nicht mehr
zu überblicken war. Mit „Kirche“, „Auf Gute
Freunde“ und als letztes Lied für den Abend „Nichts
ist für die Ewigkeit“ ging ein gigantisches Konzert, ein
„Familientreffen“ was seinesgleichen sucht zu Ende.
Nach dem Fußmarsch zum Parkplatz, kurzes abmatten im Auto und
gegen 0.30Uhr haben wir dann die 7 Stunden heimfahrt angetreten.
Robert Hausdorf