Nach einer langen Ausfallzeit durch die Coronapandemie war es nun
wieder soweit, das alljährliche Familientreffen, unser Rockhard
Festival durfte wie gewohnt an Pfingsten stattfinden. Voller Vorfreude,
besonders auch auf das wiedersehen vieler Freunde und Bekannten machten
wir uns auf dem Weg zum Amphitheater. Dort angekommen brauchte es ein
wenig seine Zeit, ehe es ins Infield ging denn bei den vielen
Gesichtern, die man plötzlich wieder sah, wurde man oft auf den
Weg dorthin gestoppt. Marcel, der das erste mal mit auf dem Rockhard
war, war sehr verblüfft, wie viele Leute Bine und ich dort
eigentlich kennen denn auf dem Rockhard waren wir schon immer heimisch.
Also erst mal zur Bändchenausgabe, wo wir wie gewohnt immer
freundlich und gut gelaunt im Empfang genommen wurden und lediglich das
Bändchen aus dem Jahre 2020 erinnerte nun noch daran, dass das
Festival 2 Jahre pausierte.
So kam es dazu, dass wir erst zu Nifelheim anwesend waren.
Tatsächlich war mir die Band nicht allzu geläufig, dennoch
haben sie mich absolut überzeugt, zwar etwas rotzig aber trotzdem
geil.. Purer Black Metal eben.
Im Anschluss ging es mit Axxis weiter, die mir dafür sehr
geläufig waren, aber stiltechnisch das genaue Gegenteil zur
vorherigen Band. Kein Grund zur Beanstandung denn soundtechnisch war es
sehr gut und klar abgestimmt.
Heathen ist ebenfalls eine Band, die ich Jahre zuvor schon mal in
Duisburg live erleben durfte. Leider hatte ich sie von damals besser in
Erinnerung, deren Auftritt begeisterte mich jetzt nicht so sehr.
Ähnlich erging es dann Bine bei Sacred Reich. Dafür war es
schon sehr gut gefüllt und für den ersten Festivaltag
trotzdem ein guter Abschluss.
Am 2. Festivaltag lachte die Sonne über Gelsenkirchen ....
Eigentlich war es knüppelheiß, nen kühles Radler und ne
Cola schmeckten mir dann vorerst doch besser als direkt das blanke
Pils. Wer im übrigen auch sehr gut einheizte waren Suicidal
Angels. Es ist mir immer wieder eine Freude, die Jungs privat sowie auf
der Bühne zu sehen. In der Zeit zwischen Villagers of Ioannina
City und Atlantean Kodex hielten wir es für eine Gute
Möglichkeit uns Mit einer Bratwurst zu stärken und am
Merch-Stand mit einem neuem Shirt und einem Schlüsselband zu
versorgen. Auch wenn The Night Flight Orchestra nicht gerade zu unseren
musikalischen Favoriten gehören muss man trotzdem zugeben, dass es
schon was anderes ist, sie live mal zu hören und für mich
überzeugten sie ebenfalls auf ganzer Linie. Mit großer
Vorfreude ging es zu Grave Digger. Mal abgesehen davon, dass hier
ebenfalls Soundtechnisch alles passte und einfach sehr viele ihrer
alten Songs im Gepäck hatten und gefühlt gab es auch keinen,
der nicht zu Excalibur mitgegröhlt hat. Am Samstagmittag war es
schon bekannt, dass Phil Campbell nicht auftreten wird umso erstaunlich
ist es, wie schnell das Festivalteam einen würdigen Ersatz
schaffen konnten: Asphix.
Vor beginn ihres Auftrittes konnte man durch viele Gespräche schon
durchhören, dass das Publikum sehr gespalten darüber war. Die
eine hälfte fand es schade, dass es keinen Auftritt von Phil
Campbell gab, die andere hälfte freute sich mehr darüber,
dass Asphix ihre Chance bekamen. Unterm Strich gab es aber kaum
jemanden der nicht der Meinung war, dass das nicht gut gelöst
wurde und der Auftritt selber lief für spontan sehr souverän.
Den Abschluss des Samstagabend galt Blind Guardian, 2016 hatte das ja
schon mal als Headliner gut funktioniert, allerdings leider damals auch
besser. Das Artwork auf der Bühne sah wirklich geil aus,
dafür wirkte der Auftritt sehr an mal-eben-durchgespielt und
emotionslos und Hansi Kürsch machte den Eindruck, als würde
er sich selbst am meisten feiern. Bisschen schade das wenig die alten
Lieder gespielt wurden, konnte die Stimmung trotzdem nicht trüben.
Trübe begann dafür das Wetter am letzten Festivaltag.
Während es am Vortag an Sonne nicht mangelte, hofften alle eher
darauf, dass es nicht noch regnen wird. Zeit, sich mal zu Freunden zu
gesellen und über die bereits vergangen Tage ein wenig zu
plaudern, am letzten Festivaltag lässt man es für
gewöhnlich sowieso etwas entspannter angehen. Von „boah
total geil“ bis „ist nicht mein Jahr“ über
„Hauptsache Rockhard“ war jede Meinung vertreten, aber eins
muss dabei auch ganz klar gesagt werden, alles langjährige
Wiederholungstäter.
Night Demon stand auf dem Plan und unserem Holländer wurde sehr
schnell klar, dass es doch eine Band gibt, die ihn verjagen kann. Unter
dem Namen hatte er sich nicht vorgestellt, dass dort eine Band spielt,
die ein sehr hohes Organ mitbringt und das trifft einfach gar nicht den
Geschmack eines Black Metallers. Auf Midnight wiederum habe ich mich
sehr gefreut. Für den Kenner ein Grund zum Gas geben, für den
Außenstehenden klingt es leider so, als wäre der gesamte
Auftritt ein durchgehender Song gewesen. Ein brennender Bass sorgte bei
dem Auftritt dann noch für etwas Optik.
Als man Michael Monroe auf die Bühne kommen gesehen hat, fragte
man sich zuerst, was nun passiert. Bekommt man nun den vollen 80er
Glam-Metal überhaupt gerade dahingelegt wo davor noch Midnight
spielten ? Zur positiven Überraschung brachte Michael Monroe die
beste Stimmung des gesamten Festivalwochenendes und unterhielt sehr mit
seiner Bühnenpräsenz und seinen stetig wechselnden Outfits
und begeisterte selbst unseren harten Black Metaller Marcel. Dann kam
das, worauf wir alle nicht hofften, regen. Und es kam das, womit keiner
gerechnet hat, Sodom standen auf einmal auf der Bühne. Das
wiederum zusammen mit dem damaligen Gitarrist Andy Brings zum 30.
Jubiläum der Tapping the Vein. Das war nun wirklich eine gelungene
Überraschung ! Alle riefen nach Sodom, nur nicht Bine, sie rief
laut Andy Brings . Den Krönenden Abschluss vollzogen Accept mit
einer gut gelungenen Setlist wo natürlich Balls to the wall und
Princes of the Dawn nicht fehlen durften. Ein Sehr guter Auftritt der
das Festival zum Ende führte. Der anhaltende Regen fürte
dennoch dazu, dass viele das Festival vorzeitig verlassen hatten.
Fazit ist, das Rockhard zog erneut mit seinem gewohntem Charme und der
geilen Location in den Bann. Das Festival hat auch Marcel gefallen, der
dafür aus Holland hier her kam und gerne erneut das nächste
mal dabei sein wird ! Und eigentlich wurde wieder für jeden eine
ganz gute Auswahl an Bands geboten.