Keine Fahrt nach Wacken ging bei uns bisher, ohne das etwas passiert, so wurde der Fluch auch in diesem Jahr nicht gebrochen. Bis zur bändchenausgabe am Mittwochmorgen lief ja wirklich alles glatt, dennoch wurde die Fahrt auf den Campground kurzzeitig gestoppt. Plötzlich ging kein Gang mehr ins Auto. Bine war geschockt, nicht jetzt das Auto kaputt....
Also anhalten, Haube auf!
Ich hatte schon geahnt woher das Problem kommt und lag auch noch richtig – Die Buchse vom Schaltgestänge hat sich verabschiedet.
Also provisorisch wieder draufstecken, vorsichtig schalten und viiel hoffen, dass wir die letzten Meter noch schaffen. Und wir haben es geschafft.
Miri von der Security am Campground besorgte uns später noch eine neue Büchse, sodass wir sicher nach Hause kommen werden.
Bevor es an den Aufbau des Zeltes ging also erst mal ein Kaffee , Zigarette, einmal durchatmen und ankommen.
Der Zeltaufbau verlief diesmal weitaus besser wie die Jahr zuvor, ein kleiner Regenschauer kam dazwischen, dafür aber kein starker Wind und sonst strahlender Sonnenschein. Für das Große Zelt packten unsere Nachbarn von Fuchsteufelswild kräftig mit an und es wurd sich hinterher gegenseitig geholfen. Die gute Nachbarschaft wurde die ganzen Tage mit einen paar kleinen Drinks und lustigen Gespächen besiegelt.
Nachdem nun alles aufgebaut war, ging es erst mal eine Runde aufs Gelände. Später dann trafen wir uns mit lieben Freunden aus der Gruppe „Wacken Society“, zuerst Auf dem Campground, später dennoch mit der gesammten Gruppe am Kuhstall, der dieses Jahr ein wenig umverlegt wurde.
Donnerstag, 03.08.2017
Da wir uns ja noch um das Auto kümmern mussten, ging es am Donnerstag erst mal ins Dorf. Gerade bei „Mutti´s“ angekommen, gab es einen Wolkenbruch und es kamen unmengen an Wasser von oben. Die Tür vom WC war vom Pavillion keinen Meter entfernt, ist man aber darüber, war man sofort klitschnass. Alle Mann hielten wir in einer Hand das Bier, in der anderen den Pavillion.
Als der Regenfall aufgehört hat, zogen wir weiter. Für das Auto sind wir schon schnell fündig geworden, ein Teilehändler im Dorf, der natürlich zum WOA kalte Getränke anbietet, hatte für uns in kleinen Ölkanisterchen 10T30 Kopfgetriebeöl und für das Auto eine Unterlegscheibe zum Fixierten der Schaltbüchse.
Da das Wetter so nicht eingeplant war, hatten wir fürs Dorf selbstverständlich Turnschuhe an, war ja sonnig morgens!
Der Rückweg durchs Infield war somit nicht die beste Idee des Tages. Wo man anfangs noch teilweise durchkam, mussten wir mitten im Infield eine Entscheidung treffen – Schuhe retten und Barfuß durch den Schlamm.
Das neue Drainagensystem hatte wirklich einen großen Effekt. Während der Boden zwar immer noch sehr durchwässert war, lief man aber im Gegensatz zu den Vorjahren sehr Ebenerdig und fiel nicht mehr in tiefe, unsichtbare Löcher.
Und was ist schon Wacken ohne Schlamm ;-)
Auf dem Weg richtung VIP spielten derzeit Status Quo auf der Harder Stage, die ja vorheriges Jahr noch als True Metal Stage bekannt war. Die Namensgebung der drei Hauptbühnen von Links nach Rechts beruht sich auf das Motto des WOA, faster, harder, louder.
Im VIP haben wir unsere Füße gesäubert, mit Freunden was getrunken und konnten noch ein wenig dem Auftritt von Volbeat lauschen, ehe sich der Tag dem Ende zuwand.
Freitag, 04.08.2017
Am Freitagmorgen lief es ganz gemütlich, erst nen Kaffee, dann Frühstück.. Und bevor es noch mal losgeht einmal frisch duschen.
Naja, nun ist es so, dass man nie alleine auf die Idee kommt, sodass das Kontingent an warmen Wasser, spürbar und hörbar, erschöpft war. Dafür brauchte man aber auch nie länger als 2 Minuten auf eine freie Dusche warten.
Zum Glück war es warm und sonnig, so war man Wach, fit und schnell trocken. Nur noch umziehen und auf geht es zu Grave Digger zur Harder Stage.
Schön war es, dass man erst einigen wenigen neuen Stücken lauschen durfte, aber überwiegend „alte Schinken“ die jeder kennt und gerne mitsingt, gepielt wurden. Unter anderem Songs wie Excalibur, Lionheart oder Heavy Metal Breakdown machten es zu einem würdigen Auftritt. Natürlich darf Rebellion auf keinem Auftritt fehlen und in Wacken sowieso nicht.
Mit Sonata Artica ging es dann weiter auf der Faster. Genau passend um sich auf Grand Magus im Bullhead Zelt vorzubereiten, Das Zelt war allerdings sehr ausgiebig gefüllt. Da bis Trivium noch ein wenig zeit war ging es wieder zurück zur Harder Stage, wo Saltatio Mortis bereits spielten. Eigentlich ist die Band nicht mein Geschmack, dennoch war ich wirklich positiv überrascht. Vom Sound her stimmte wirklich alles und auch an der Musik selber bekam ich langsam gefallen. Trivium begeisterten mich seit dem erscheinen von In Waves. Die Amerikanischen Newcomer sorgten für einen sehr souveränen Auftritt.
Marilyn Manson... ok, gehen wir lieber zum nächsten Act über :-D
ASP waren dafür ein würdiger Freitags-Headliner und retteten somit den Abend. Besonders gefreut habe ich mich darüber, dass sie sich doch noch dafür entschieden haben Ich will brennen zu spielen. Somit ging es dann auch auf den Samstag zu.
Samstag, 05.08.2017
Powerwolf kannte ich bisher vom Namen her, klang aber anders wie erwartet. Leider konnte ich mir den auftritt nicht bis zum Ende sehen, da ich schon immer Insomnium sehen wollte.
Sie sind einer meiner Lieblingsbands, leider etwas verspätet. Als Insomnium anfangen sollte waren noch Orange Goblin zugange, auch eine Band die ich bisher nicht kannte, aber sie machten die Wartezeit doch noch interessant. Eine halbe Stunde später kamen sie dann, Insomnium. Ihr letztes Album Winters Gate besteht eigentlich nur aus einem Lied in 7 Parts aufgeteilt. Ihre 45 Minuten Spielzeit passten genau auf die Länge dieses Albums. Es war wirklich geil. Dennoch hätte mir ein Auftritt mit verschiedenen Liedern ebenfalls sehr gut gefallen. So riefen die Fans am ende „noch ein Song“. Leider konnte dieser Wunsch nicht mehr erfüllt werden. So ging es dann nun weiter zu Alice Cooper.
Das musikalische Urgestein lieferte eine kleine Gruselshow. Titel wie schools out oder Poison, die wirklich jeder kennen müsste wurden natürlich ebenfalls zum besten gegeben. Das kleine Highlight am Auftritt war die Zugabe, denn statt mit einem eigenen Song die Zugabe zu geben, wittmete er das letzte Lied lieber Lemmy Kilmister. Mit Ace of Space endete somit sein Act. Bine war derzeit im Artist Village und hatte ihren Spass mit Kreator und ihren Mädels. Eigentlich wollten wir ja noch am Abend fahren, doch leider hielt der Jägermeister uns davon ab. Auf der Faster ging es mit Amon Amarth weiter. Gegenüber 2014 kam man diesmal wenigstens noch ins Infield, während 2014 die Schlange bis ins Wackinger reichte.
Den Unterschied machte aber wohl eher der Boden, der ja damals noch trockenen Grund hatte, denn sie waren immer noch genauso gut. Ich bewegte mich viel hin und her um nicht im Schlamm festzustecken. Da Amon Amarth auch ein Stück mit der Queen of Metal auf ihrem aktuellen Album haben, kam Doro Pesch ebenfalls auf die Bühne. Leider war sie kaum hörbar oder Amon Amarth zu laut für ihr Stimmchen.
Avantasia waren ebenfalls 2014 schon beim WOA, dennoch waren sie diesmal um Welten besser. Licht und Sound waren super abgestimmt. Leider war die Spielzeit von 2 Std echt zu lang und wurden viel mit Tobias Sammets gerede aufgefüllt.
Kreator war dann für mich die letzte Band des Abends. Mittlerweile wurd es in meinem Shirt etwas zu frisch und bei 3 Tagen durch Schlamm laufen ist man dann auch irgendwann kaputt. Sonntags morgens wurde der Heinweg angetreten.
Alles in Allen war es wieder mal ein sehr schönes WOA 2017.
Der Einsatz der Bierpipeline liess das Bier wirklich kontinuierlich und kalt ankommen. Der Boden wurde somit massiv geschützt. Ebenso haben sich die Drainagen bezahlt gemacht, denn somit bildeten sich zwar immer noch Pfützen und kleine Seen, aber keine unterspülten Löcher mehr. Man brauchte nicht mehr darauf achten wo man herläuft, da man immer auf gleicher Höhe blieb, das war sehr angenehm. Das Wetter hielt sich sehr gut, es regnete soweit nur den Donnerstag einmal so stark und zum Ende des Samstages gab es noch nen Schauer.
Alles in Allen war es wieder mal ein sehr schönes WOA 2017.